Vereinsvorsitzende des Heimatverein Recke
1922-1935 Vorsitzender Louis Stüve
Der erste Vereinsvorsitzende und Gründer des Recker Heimatvereins war Louis Stüve. Er leitete den Heimatverein von 1922 bis zu seinem Tode im Jahr 1935.
Louis Stüve
(Foto digital bearbeitet: Felix Büscher)
1935-1939 Vorsitzender Hermann Joseph Bahlmann
Das Amt des Vorsitzenden übernahm der Kaufmann Hermann Joseph Bahlmann, geboren am 17.06.1864. Dieser war, wie Louis Stüve, in Holstein zum Kaufmann ausgebildet worden, und betrieb bis zu seinem Ruhestand, im Jahre 1934, ein eigenes Großhandelsgeschäft in Münster. Nach seiner beruflich aktiven Zeit zog auch er nach Recke zurück. In der kurzen Zeit, bis zum Tode von Louis Stüve, hatte sich eine große Übereinstimmung in der Denkweise der beiden Heimatfreunde ergeben.
Unter dem Vorsitz von Hermann Joseph Bahlmann wurde die Erforschung der Recker Geschichte, besonders der Tiötten, verstärkt fortgesetzt. In Zusammenarbeit mit der Gemeindeverwaltung entwickelte der Verein im Jahre 1939 das eigene Gemeindewappen. Die Recker Heimattreffen sind ebenfalls auf die Initiative von Hermann Joseph Bahlmann zurück zu führen.
Die Arbeit des Heimatvereins Recke wurde in den dreißiger Jahren durch die politische Entwicklung deutlich erschwert. Im Jahre 1939 nahmen die Anfeindungen, auch örtlicher Stellen, so zu, dass die Arbeit des Vereins im Sinne der eigenen Statuten unmöglich wurde. Der sehr aktive Verein sah sich gezwungen seine Arbeit einzustellen.
Von 1939 bis 1947 ruhte die Arbeit des Heimatvereins infolge der Kriegs- und Nachkriegsereignisse.
Hermann Joseph Bahlmann starb am 13.08.1943 in Recke.
1948 – 1958 Vorsitzender Gustav Schlüter
Im Jahr 1948 nahmen dann ehemalige Mitglieder des Heimatvereins die Neuorganisation auf. Den Vorsitz übernahm der Apotheker Gustav Schlüter.
Eine besondere Aufgabe sah Schlüter in den ersten Jahren darin, sich der Heimatvertriebenen anzunehmen. Die Tradition des Heimattreffens setzte der Verein erstmalig nach dem Krieg im Jahre 1952 wieder fort. Es war zugleich das Jahr des 30jährigen Bestehens des Heimatvereins.
Im Jahre 1958, Gustav Schlüter war inzwischen 88 Jahre alt, gab er das Amt des Ersten Vorsitzenden auf.
"Reckes treuester Sohn"
So betitelt die Ibbenbürener Volkszeitung 1954 diese Aufnahme und fährt fort:
Der Heimatverein besteht jetzt schon 30 Jahre. Er wird von Gustav Schlüter geleitet, der mit 82 Jahren noch immer sehr rege ist, Hier sehen wir Gustav Schlüter inmitten von Frauen, die als Abgesandte des Heimatvereins dem Vorstizenden zu seinem 80. Geburtstag gratulieren.
Gustav Schlüter wird 80 Jahre.
1958 – 1969 Vorsitzender Karl Pruß
Nach dem Rücktritt von Gustav Schlüter übernahm Karl Pruß im Jahre 1958 das Amt des Ersten Vorsitzenden. Karl Pruß war in Hopsten geboren und hatte seit Gründung des Vereins, als junger Lehrer in Recke, die Arbeit des Vereins kennen und schätzen gelernt.
Während seiner Amtszeit festige er die Strukturen des Vereins und setzte die Tradition der fünfjährigen Heimattreffen fort.
Im Jahr 1969 gab Karl Pruß das Amt des Ersten Vorsitzenden auf.
1969 – 1984 Vorsitzender Wilhelm Schwabe
Wilhelm Schwabe trat im Jahre 1969 die Nachfolge von Karl Pruß an. Er war, wie sein Vorgänger Karl Pruß, seit vielen Jahren Lehrer an Recker Schulen. Da er seit 1958 Schriftführer des Heimatvereins war, kannte er die Vorstandsarbeit schon recht gut.
Während seiner Amtsführung wurde die Erforschung der Recker Geschichte in Wort und Bild verstärkt fortgesetzt. Aus dieser Zeit stammen die Bücher „Die Gemeinde Recke im Kreis Tecklenburg“ und „Recke in alten Ansichten“. Diese Bücher entstanden in enger Zusammenarbeit mit der Gemeinde.
Im Jahre 1982 wurde, auf Initiative von Wilhelm Schwabe, in der neu erbauten Gemeindeverwaltung, eine eigene Heimatstube eingerichtet. Hier konnten historische Dokumente zur Geschichte des Ortes und der hier lebenden Menschen in geeigneter Weise ausgestellt werden.
Im Jahre 1984 legte Wilhelm Schwabe sein Amt als Erster Vorsitzender nieder. Zu seinem Nachfolger wurde Bernhard Haaler gewählt.
1984 – 2002 Vorsitzender Bernhard Haaler
Bernhard Haaler, ein pensionierter Lehrer, setzte die Aufarbeitung der Recker Geschichte fort. Unter seiner Federführung entstanden Bücher wie „Recke - ein Dorf wandelt sich“, „Das Geld des Dorfes dem Dorfe“, „Auf den Spuren der Tödden“ und „Sagen, Gedichte und Geschichten aus Recke“.
Darüber hinaus a rbeitete Bernhard Haaler daran den Ver in im Dorf und darüber hinaus leicht erk nnbar zu machen. Er sorgte zum Beispiel für die Anschaffung von Tiöttentrachten, mit denen Mitglieder des Vereins bei eranstaltu ngen im Dorf oder auch außerhalb, auftraten. Angeregt durch diese farbenfrohen Uniformen der Tiötten wurden auch andere traditionelle Bekleidungsstücke, wie „Niewelkappen“ und bunt bestickte Trachten für Frauen, nach alten Vorlagen restauriert oder neu hergestellt. Im Laufe der Jahre sind die bunten Trachten im Verein zu einem festen Bestandteil bei alleen, besonders überregionalen, Veranstaltungen geworden.
Im Jahre 1985 wurde innerhalb des Heimatver eins eine eigene Abteilung „Volkstanz“ gegründet Die Volkstänzer wurden natürlich auch mit farbenfrohen Trachten ausgestattet.
Im Jahre 1991 fanden sich außerdem einige Männer zusammen, die das alte Handwerk der Korbflechterei wieder aufnahmen.
Einige Frauen gründeten eine Spinn - und Webgruppe, um auch das in Recke früher sehr bekannte Handwerk der Spinnerei und Weberei (Flachs, Leinen) nicht in Vergessenheit geraten zu lassen.
Auf Initiative von Bernhard Haaler wurde im Jahre 1996 auf dem Außengelände der alten Ruthemühle ein altes Backhaus neu errichtet. Es stammt aus dem Jahre 1791 und war auf dem Hof Stüve in Recke - Espel, bis etwa 1935, zum Backen von Brot für den Eigenbedarf, benutzt worden. Das fachgerecht abgebaut Gebäude wurde dem Heimatverein von der Familie Stüve zur Verfügung gestellt. Mitglieder des Vereins bildeten eine Arbeitsgruppe. Unter der sachkundigen Leitung von Linus Stüve baute diese Gruppe dann das Backhaus wieder auf. Damit hatte der Verein ein erstes eignes Gebäude, in dem altes Handwerk interessierten Menschen vorgeführt werden konnte. Die Arbeitsgruppe war auch bei allen weiteren Bauvorhaben, mit viel Zeit und Geschick, wesentlich an der Verwirklichung beteiligt.
Im Jahre 1999 wurde dann auf Initiative von Bernhard Haaler ein weiteres Fachwerkhaus, auf der Nordseite des Außengeländes der Alten Ruthemühle, gebaut. Die Eichenbalken, etwa aus dem Jahre 1840, stammen aus dem Fachwerk einer Scheune von den Geschwistern Siering aus Hopsten. Die Bauarbeiten wurden wieder von der Arbeitsgruppe des Heimatvereins in Eigenregie übernommen. Die Leitung des Projktes hatte Heinrich Audick. Dieses Gebäude wurde zum Heimathaus des Vereins ausgebaut und im Innenbereich mit vielen historischen Exponaten ausgeschmückt. Das Gebäude dient für Versammlungen der Vereinsmitglieder oder als Veranstaltungs - und Übungsraum.
Bis zu seinem Tode, im Jahre 2002, war Bernhard Haaler ein sehr aktiver Vorsitzender des Recker Heimatvereins.
2002 – 2006 Vorsitzender Josef Maag
Zum Nachfolger von Bernhard Haaler wählten die Mitglieder des Heimatvereins Josef Maag zu ihrem Vorsitzenden.
An der Westseite des Außengeländes, zwischen dem Backhaus und dem Heimathaus wurde im Jahre 2002 eine offene Remise gebaut. Die notwendigen Eichenbalken für den Fachwerkbau stammen bei diesem Gebäude aus einer alten Scheune aus Recke, Niemeyers Hof. Die Bauausführung übernahm die Arbeitsgruppe des Heimatvereins unter der Leitung von Heinrich Audick.
Auf de Empore dieser Remise sind viele alte Kleingeräte aus dem bäuerlichen Alltag ausgestellt. Die Remise bildet den Abschluss des Außengeländes zur Westseite und umrahmt, mit der beiden ersten Gebäuden, einen Innenhof. Dieser wird häufig als Veranstaltungsplatz genutzt.
Ebenfa lls im Jahre 2002 gründete der Heimatverein, unter der Leitung von Reinhard Stermann, eine eigene Nachwuchsabteilung für Kinder und Jugendliche.
Josef Maag legte sein Amt als Vorsitzender des Heimatvereins im Jahre 2006 nieder.
2006 – 2008 Vorsitzender Robert Herkenhoff
Rober Herkenhoff trat im Jahr 2006 die Nachfolge von Josef Maag als 1.Vorsitzender an.
Im April 2007 stellte sich die Jugendgruppe des Heimatvereins der Öffentlichkeit vor. Bei einem Tag des „Lebendigen Museums“ demonstrierten die jugendlichen Mitglieder in der alten Ruthemühle und auf dem angrenzenden Außengelände verschiedene Arbeitsabläufe aus der Zeit ihrer Großeltern. Dazu zählten: Körbe flechten, Wurst machen, Butter herstellen oder Wäsche waschen. Die notwendigen historischen Geräte wurden der Ausstellung de „Alten Ruthemühle“ entnommen.
Bei den jährlich stattfindenden Veranstaltungen des Heimatvereins, wie der Mühlentag im Frühjahr oder dem Kartoffelfest im Herbst, ist die Jugendgruppe immer wieder mit neuen Ideen an der Gestaltung der este beteligt.
Auch auf Kreisebene ist die Jugendgruppe des Heimatvereins Recke ein gern gesehener Gast bei historischen Veranstaltungen und Brauchtums Märkten. Die Jugendlichen begeistern auch dort viele Besucher mit der Demonstration alter hauswirtschaftlicher Geräte.
Auf Initiative von Robert Herkenhoff wurde, im Jahre 2007, vom Heimatverein ein kleines Buch unter dem Titel: „Lokalgeschichte von Louis Stüve 1858 -1935“ herausgegeben. Es trägt den Untertitel: „Dokumentation zum 150. Geburtstag des Heimat forschers aus Recke – Espel“.
Im Jahre 2008 bendete Robert Herkenhoff seine Vorstandstätigkeit. Sein Nachfolger wurde Heinrich Audick.
2008 – 2012 Vorsitzender Heinrich Audick
Auf Initiative von Heinrich Audick begannen im Jahre 2010 die Planungen zum Bau einer zweiten Remise. Diese wurde mit einem angrenzen den Bienenhäuschen, im Jahre 2011, an der Südseite des Geländes gebaut. Sie dient als ständige Ausstellungshall für historische landwirtschaftliche Geräte.
Das Fachwerk wurde aus Eichenbalken eines Heuerhauses aus dem Jahre 1850 errichtet. Die Familie Vegesack, Bramsche-Engter, hat dieses zur Verfügung estellt. Die tragenden Ständer aus dem Jahre 1830 stammen aus einer Scheune vom Hof Stüve in Recke-Espel. Die Bauleitung und Organisation lag in den Händen des Vorsitzenden Heinrich Audick in Zusammenarbeit mit Linus Stüve. Viele fleißige Helfer der Arbeitsgruppe waren auch bei diesem Vorhaben tatkräftig im Einsatz.
Im Jahre 2010 wurde der Verein um eine weitere Abteilung ergänzt. Die Gruppe der Oldtimerfreunde schloss sich dem Heimatverei an. Diese Gruppe sammelt und restauriert alte landwirtschaftliche Geräte, Mit diesen Maschinen werden verschiedene Aktionen des Heimatvereins unterstützt. Dazu gehören: Kartoffeln anbauen, ernten und sortieren, oder Getreide ernten und dreschen.
Heinrich Audick verstarb plötzlich im Jahre 2012.
2012 - 2013 kommissarische Leitung des Vereins
Nach dem Tod von Heinrich Audick bildeten die Mitglieder des Heimatvereins Recke einen sechsköpfigen Beirat, der den verbliebenen Vorstand in seiner Arbeit so lange unterstützte, bis ein neuer Vorstand und ein neuer Vereinsvorsitz gewählt wurde.
Seit 2013 Vorsitzender Florenz Beckemeier
Auf der außerordentlichen Mitgliederversammlung, am 13. März 2013, wurde Florenz Beckemeier zum neuen Vorsitzenden des Heimatverein Recke e.V. gewählt.