Heimatverein Recke e.V.

Altes verwalten – Neues gestalten

Weihnachtsmarkt an der Ruthemühle am dritten Advent 2024

Weihnachtsmarkt an der Ruthemühle am dritten Advent 2024.
Der Termin steht fest. Am dritten Adventswochenende findet der Weihnachtsmarkt des Recker Heimatvereins an der Ruthemühle statt. Am 14. Und 15. Dezember erstrahlt dann also der Weihnachtsbaum im Innenhof der Ruthemühle, den die Mitglieder einige Tage zuvor aufstellen werden. Der Weihnachtsmarkt solle in diesem Jahr richtig brummen, sagen die Organisatoren Paul Keßling, Christoph Rethmann, Aloys Haermeyer und Gerald Schreeck. Die vier haben sich reichlich Gedanken gemacht, wie sie den Markt richtig ans Laufen bekommen. Die vier sind neu im Team des Weihnachtsmarkts und möchten, dass alle Gäste froh und glücklich nach Hause gehen. Ein kleines Jubiläum kündigt der Heimatverein Recke zudem an. Denn vor zehn Jahren gab es den ersten Christkindlmarkt an der Ruthemühle. Die Initiatoren aus dem damaligen Vorstand, Felix Büscher und Florenz Beckemeier, hatten seinerzeit einen guten Riecher, und der Christkindlmarkt etablierte sich schnell und erfolgreich. Der Heimatverein mit dem Organisationsteam ist bereits mitten in den Vorbereitungen für die diesjährige Veranstaltung am 14. und 15. Dezember. Es wird einige attraktive Neuigkeiten geben, und viele Stände in der und rund um die Ruthemühle werden für weihnachtliches Flair sorgen. Schmuck, Textilien, Holz- und Bastelarbeiten sowie Essen und Getränke und natürlich Kaffee, Kuchen und Waffeln werden geboten. Der Heimatverein bietet Vereinen und Ausstellern die Möglichkeit, mit einem Stand vertreten zu sein. Interessierte können sich bei Gerald Schreeck unter Tel. 0160/ 1843356 anmelden. Ebenso sucht man im Verein dringend eine Unterstellmöglichkeit für die Verkaufshütten. Wer diesbezüglich dem Heimatverein helfen kann, melde sich bitte ebenfalls bei Gerald Schreeck.

Der Weihnachtsbaumverkauf startet in diesem Jahr am Donnerstag, 12. Dezember, und dauert bis Montag, 16. Dezember. Als Service liefert der Heimatverein gegen eine geringe Spende die Weihnachtsbäume innerhalb von Recke direkt aus. Somit kann sich jeder in Ruhe während des Marktes einen Baum aussuchen – und braucht nicht selber zu transportieren und anschließend sein Auto auszusaugen. Damit wird dann, so hofft das Organisationsteam, auch die Verkehrssituation vor der Ruthemühle während der Veranstaltung entschärft.
Wer Interesse an der Arbeit des Heimatvereins hat und gerne Mitglied oder mitarbeiten möchte, kann sich unter www.heimatverein-recke.de/mitglieder/  informieren. Neue Mitglieder sind willkommen.
Text und Bild: H. Weßling

Warnsysteme auf der Schule in Recke-Espel

Warnglocke der Tödden und NINA-Warnsystem auf der Schule in Recke

Zwei Warnsysteme stehen auf dem Dach der Don-Bosco-Schule in Espel: Die historische Warnglocke der Tödden und die neueste NINA-Warnanlage. Hier ein paar Erläuterungen der Reihe nach: Sie stehen in Espel unmittelbar nebeneinander, die historische Warnglocke des Handelslagers der Tödden und die NINA-Warnanlage. Der Wandel der Warnsysteme lässt sich auf dem Dachfirst der Gebäude der Don-Bosco-Schule und des Sonnenschein-Kindergartens deutlich nachvollziehen.
Tödden aus Hopsten, Recke und Mettingen betreiben ein zentrales Handelslager in Recke-Steinbeck
Zu Beginn des 18. Jahrhunderts richten die Tödden aus Hopsten, Recke und Mettingen ein gemeinsames Warenlager in Steinbeck ein. Die Kaufleute lagern dort ihr wertvolles Leinen und Garn sowie in Hausarbeit hergestellte Kleidung und machen sich mit Reisekörben, Rucksäcken und dem Knappsack als Beutel für Lebensmittel über Land auf den Weg, um die Waren zu verkaufen.

Der Handelsmann Bunke verwaltet in Steinbeck das Töddenlager, benannt nach seinem Namen als „Bunkenlager“. In der Upkammer des Hauses verwahrt er die wertvollen Leinen und Garne, die er natürlich gegen Räuber sichern muss. Die Fenster des Bunkenlagers sind mit Eisenstangen verriegelt. „Auf dem Dach des Hauses steht ein Türmchen, die darin aufgehängte Glocke wird bei Gefahr durch Räuber und bei Brand geläutet“, berichten Recker historische Quellen.
1745 heiratet der Hopstener Handelsmann Schweigmann die Tochter von Bunke. Dank der guten Geschäfte errichten die Betreiber vor 270 Jahren ein neues größeres Lager- und Wohngebäude, zentral an dem alten Handelsweg. Noch heute ist auf der Diele der Giebelbalken von 1754 original erhalten mit der Inschrift: „WAN GOTT SEIN EHR WIRD GEBEN  –  SO WIRD ER DIESES HAUS  –  GERDT SCHWEIGMAN DEN 24. APRIL 1754“.
Die Bauern aus Recke-Espel übernehmen nach Aufgabe des Warenlagers das Türmchen mit Warnglocke und zieren damit die damalige kleine Volksschule ihrer Bauernschaft. Landwirt Franz Flacke 1935-2023, Nachbar zum Forscher der Töddensprache Louis Stüve, erinnerte sich „Die Glocke erklang zum mittäglichen Angelusläuten. Es wurde auch geläutet, wenn Einwohner von Espel starben und der Leichenzug an der Schule vorbeiführte.“ Auch das hat Franz Flacke überliefert: „Ärger gab es einmal, als wir Kinder aus der Bauernschaft Espel die Glocke läuteten, nachdem wir beim Fußballspiel gegen die Kinder aus dem Dorf gewonnen hatten“. „Bei besonderen Anlässen in Espel läuten wir traditionell die Glocke auf der Schule“, berichtet der Nachbar Alfons Pater (1935-2019)
Im System der Warnanlagen haben sich Quantensprünge vollzogen. Zur Betätigung der Tödden-Warnglocke musste ein am Glockenbalken befestigtes Seil gezogen werden, wodurch die Schwingung der Glocke ausgelöst wird, und der Klöppel anschlägt. Heute wird In Notfällen, etwa bei Brand oder Wetterphänomenen, per Satellit über NINA mit Sirene oder Warn-App informiert. Das mag simpel klingen, erfordert aber sehr viel Technik zur Auswertung umfassender Datenmengen. Auf dem Vormarsch ist die Künstliche Intelligenz. Sie wird mit Sicherheit auch bei zukünftigen Warnsystemen einbezogen. Soweit ein Rückblick und Ausblick auf die unterschiedlichen Warnsysteme auf der ehemaligen kleinen Landschule in Espel.
Text und Fotos: Robert Herkenhoff

Türmchen mit Warnglocke vom Ehemaligen Bunkenlager

Türmchen mit Warnglocke vom Ehemaligen Bunkenlager

Das Ninia-Warnstystem

Das Ninia-Warnstystem

Model der ehemaligen Tödden-Handelslagers in Recke-Steinbeck

Model der ehemaligen Tödden-Handelslagers in Recke-Steinbeck

Eichenbalken Des  Bunkenlagers 1754 als Original erhalten

Eichenbalken Des Bunkenlagers 1754 als Original erhalten

Tages des Offenen Denkmals 2024

Anlässlich des Tages des Offenen Denkmals 2024 geht der Heimatverein auf die Geschichte des Historischen Bergbaues ein. Nicht nur an diesem Tag im September, sondern zu jeder Zeit können sich Interessierte im Buchholzer Forst auf dem Bergbaurundweg in einer Selbsterkundung mit der Bergbautradition befassen. Texttafeln, Bilder und Karten bieten einen sehr guten Überblick. Die Geschichte lebt von Symbolen: Eine Anzahl bergbaulicher Symbole vermitteln einen Einblick in die Arbeit des Bergmannes. Hier eine Dokumentation zum Recker Historischen Bergbau:

Bergbautradition und Bergbau-Erinnerungskultur im Buchholzer Forst in Recke.
Der Recker Buchholzer Forst ist als die Wiege des Bergbaues im Ibbenbürener Kohlenrevier anzusehen.
Oktober 1564 Erster Nachweis zur Erwähnung des Bergbaues in der Kohleregion Ibbenbüren auf dem Holting (Holzgericht) in der Raumühle Recke-Espel.
1650 Oranische Karte zur Dokumentation der Grabung und Förderung mit Kübeln (Kohle) und Eimern (Wasser) im Buchholzer Kohlenrevier.
Bergbauliche Symbole prägen die Erinnerungskultur an die mehr als 500 Jahre alte Recker Bergbaugeschichte.
1988 Recker und Steinbecker Bergleute errichten einen Türstock im Polygonausbau vor dem Rathaus.
1988 Skulptur der Hl. Barbara auf dem Kirchplatz der St. Dionysius Recke.
1989 Skulptur des Bergmannes auf Grubensandstein im Rathaus Recke.
2002 Errichtung eines Streckenausbaues in Polygonausbau in der Alten Ruthemühle mit Bergbausammlung.
2004 Buchholzer Förderturm als Aussichtsturm.
2005 Buchholzer Schachtgebäude als Ort der Begegnung am Förderturm.
2005 Gedenkort für verunglückte Bergleute mit Gedenkstein und Skulptur der Heiligen St. Barbara am Platz des Historischen Bergbaues im Recker Buchholzer Forst.
2005 Text- und Bildtafeln zur Eigeninformation auf dem Bergbaurundweg im Buchholzer Forst.
2008 Öffnung des Stollenmundloches des Steinbecker oder auch Buchholzer Stollens von 1752 mit dem letzten erhaltenen Stollenmundloch im Ibbenbürener Kohlenrevier. Der Stollen dient heute als Winterquartier für Fledermäuse.
2011 Historische Skulptur des Einfahrenden Bergmannes am Buchholzer Förderturm.
2018 Aufstellung einer Informationstafel an der Raumühle zur Ersterwähnung des Bergbaues.
2024 Einweihung „Platz des Historischen Bergbaues“ am Buchholzer Förderturm.

Der Bergbauhistorische Arbeitskreis pflegt ein umfassendes Bildarchiv zum Historischen Bergbau im Buchholzer Kohlenrevier.
Vita des Bergbauhistorischen Arbeitskreises Buchholzer Kohlenrevier 1650 Recke.
1988 Aufnahme der Bergbauhistorischen Dokumentation als Erinnerungskultur.
1997 Gründung des Bergbauhistorischer Verein Buchholzer Forst 1650 Recke e.V.
2016 Fortsetzung der Bergbauhistorischen Arbeit als Arbeitskreis Bergbau im Heimatverein Recke.

Robert Herkenhoff, Husterstraße 8, 49509 Recke – Tel. 05453 / 96496
Sprecher des Bergbauhistorischen Arbeitskreises im Heimatverein Recke.

Text & Foto (Grafik) R. Herkenhoff

 

Heimatverein schmeißt den Steinofen an

Samstag (jeweil am dritten Samstag) Brotbacktag an der Ruthemühle

Aloys Haermeyer in Aktion

Aloys Haermeyer in Aktion

Wenn es rund um die Ruthemühle wieder nach frisch gebackenem Brot und Kuchen riecht, dann lädt der Heimatverein wieder zum Brotbacktag ein. Der nächste Termin ist am 18. Mai von 14 bis 16 Uhr. Wer Interesse hat, kann zuhause Brotteig oder Kuchenteig herstellen und diesen dann zum Backhaus an der Ruthemühle mitbringen, um ihn im Steinofen fertig backen zu lassen. Während das eigene Gebäck im Ofen backt, können Besucher bei Kaffee und Waffeln die Wartezeit überbrücken. „Der Backtag ist eine Möglichkeit, das Projekt Ruthemühle als lebendiges Museum zu sehen“, sagte Christoph Rethmann vom Organisationsteam beim ersten Termin Mitte Februar. Dieses Angebot findet jeden dritten Samstag im Monat statt.
Text: Daniela Lepper

Ministerin bringt den Förderbescheid persönlich nach Recke

239.300 Euro für Niemeyers Hof – Ministerin bringt den Förderbescheid persönlich nach Recke.

„Sie haben hier wirklich ein Juwel“, staunte Ina Scharrenbach, während sie ihren Blick durch das Heimathaus Niemeyers Hof schweifen ließ. Die Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen hatte bei ihrem Besuch am Mittwochabend (17.April 2024) in Recke Erfreuliches im Gepäck: einen Förderbescheid über 239.300 Euro für die Sanierung und Restaurierung des Heimathauses Niemeyers Hof. „Wir sind froh, dass sie heute erneut nach Recke gekommen sind“, sagt Florenz Beckemeyer zur Begrüßung.
Geplant sei im Niemeyers Hof die Darstellung der fast 1000-jährigen Geschichte des Urhofs Niemeyer, die Bewahrung des Kulturarchivs, das nach Fertigstellung in die Räumlichkeiten ziehen soll und das Auseinandersetzen mit der Ortsgeschichte und den heimatgeschichtlichen Hintergründen. Dies solle insbesondere auch durch heimatgeschichtliche und kulturelle Veranstaltungen wie Ausstellungen, Lesungen, Vorträge, Workshops, Seminare, aber auch plattdeutsche Abende oder Konzerte sowie schulische und außerschulische Angeboten erreicht werden. „Ohne die Mitfinanzierung des Landes wäre das Projekt nicht realisierbar gewesen.“ Ina Scharrenbach betonte, dass zwei Sachen ganz wichtig seien: „Heimat braucht Zukunft. Gerade jetzt, wo wir viele gesellschaftliche Umbrüche haben, sehnen sich die Menschen nach Sicherheit. Und: Heimat braucht Heimatraum, und Sie haben hier eine wunderbare Immobilie geerbt. Es ist ein ortsbildprägendes Gebäude, das sich mit Heimat gerade besonders verbindet.“ Neben der Idee für ein Projekt brauche man immer auch die Menschen, die sich engagierten. Deswegen habe man das landeseigene Förderprogramm „Heimatzeugnis“, das es so nur in NRW gibt, aufgelegt. „Heimat wird durch Ehrenamtliche geprägt und da braucht es auch finanzielle Unterstützung.“ Das Geld ist eine 90-prozentige Förderung – die restlichen zehn Prozent muss der Heimatverein nun selbst aufbringen.
Abschließend überreichte die Ministerin die Förderplakette. „Seitdem wir diese Plakette vergeben, wurde ich von Männern immer wieder gefragt, ob ich auch gleich Schrauben dabeihabe. Deshalb bringe ich jetzt immer welche mit“, sagte Scharrenbach, während sie das Päckchen mit Schrauben dazu packte und erntete amüsiertes Gelächter der anwesenden Gäste. „Die müssten passen.“ „Wenn nicht, dann rufen wir noch mal in Düsseldorf an“, witzelte Beckemeier nun mit und fügte anschließend hinzu. „Sie dürfen natürlich auch gerne noch mal wiederkommen.“
Text: Daniela Lepper, Fotos:Felix Büscher & Heinrich Weßling.

Recker Heimatverein ist stolz auf die Forschungen von Louis Stüve

Recker Heimatverein ist stolz auf die Forschungen von Louis Stüve

Der Heimatverein Recke ist stolz darauf, dass die Forschungen von Louis Stüve zur Dokumentation der Tiötten-Sprache gewürdigt werden. Nach dem Beitrag der IVZ vom 09.04.2024 ist die Tiöttensprache als „Immaterielles Kulturerbe“ anerkannt.
Der in Münster wirkende Sprachwissenschaftler Klaus Siewert, Vorsitzender und Gründer der Internationalen Gesellschaft für Sondersprachforschung (IGS) hat auf seine Initiative erreicht, dass historische Geheimsprachen in NRW als Immaterielles Kulturgut anerkannt wurden, darunter die Münstersche Masematte, das Humpisch der Tiötten im Tecklenburger Land. Beide Sondersprachen sind bekannt als “Rotwelsch-Dialekte“. Zu beiden Sondersprachen hat Recke eine bedeutende geschichtliche Verbindung.
Forschung von Louis Stüve und Veröffentlichungen dazu.

Louis Stüve 1925

Louis Stüve 1925

Louis Stüve (1858-1935), dessen Portrait neben Franz Brenninkmeyer (1890-1972) in der Bildergalerie der Upkammer bei Telsemeyer in Mettingen hängt, hat zu seinen Lebzeiten die Töddensprache dokumentiert. Gelegenheit zur Erforschung hatte er mit Beginn seiner Ausbildung als Textilkaufmann bei der Firma Stüve Ellinghaus & Hofhues in Lübeck. Dort waren bereits seine Brüder Heinrich und Gerhard als Mitinhaber tätig. Die Biographie und das Lebenswerk von Louis Stüve, der angesichts der damaligen Aussprach die Schreibweise „Tiötte“ bevorzugte, hat 2007 sein Neffe Recker Norbert Stüve ausführlich dokumentiert. Die Arbeit von Louis Stüve fand unter Sprachforschern und in den Tiöttenfamilien große Anerkennung.
Hierzu ein Rückblick: Prof. Kluge aus Freiburg schrieb am 11. September 1900 an den Recker Louis Stüve: „Sehr geehrter Herr! Als Professor der deutschen Sprache bin ich mit deutschen Berufssprachen beschäftigt und sammle auch in Spracharten der Kaufleute und Händler. Ich war zu dem Zweck auch in Mettingen, um die Tjöttensprache aufzuzeichnen und habe mir Aufzeichnungen gemacht. Aber nun teilt mir eben einer der Mettinger Herren mit, dass Sie etwas in dieser Sprache geschrieben haben oder über diese Sprache. So wage ich an Sie die ganz ergebene Bitte, mir den genauen Titel und den Verlagsort des Büchleins anzugeben, damit ich es mir erwerben kann. Für gütige Auskunft im voraus dankend empfiehlt sich hochachtungsvoll ergebenst Friedrich Kluge.“ Louis Stüve erwidert: „Es freut mich, Ihnen mit dem gewünschten Wörterverzeichnis dienen zu können. Meines Wissens liegt über diese Sprache nichts Gedrucktes vor – der Zweck einer Geheimsprache würde ja dadurch verfehlt sein. Vielleicht habe ich in Mettingen erzählt, dass mein Bruder ein Wörterverzeichnis dieser Sprache besitze. Ich fand dasselbe gelegentlich in einer alten deutschen Grammatik hinten eingeheftet. Es ist etwa im Jahre 1866 niedergeschrieben. Später kam es zu einem regen Austausch zwischen Louis Stüve und Prof. Kluge.
Der Sprachwissenschaftlicher Klaus Siewert hat eine Anzahl von Büchern zur Masematte und zur Töddensprache verfasst. 2010 stellte er sein Werk „Die geheime Sprache der Tiötten“ vor. Bereits vor Jahren konnte ich Klaus Siewert in einem persönlichen Gespräch in Münster als profunden Kenner der Sondersprachen der Tödden und der Masematte kennengelernen.
2007 habe ich im Jahrbuch des Kreises Steinfurt die Forschung von Louis Stüve vorgestellt „Die Geheimsprache der Tödden und ihre Dokumentation durch Louis Stüve“. 2013 folgt mein weiterer Beitrag dazu in der Schriftenreihe des Kreisheimatbundes Steinfurt „Vertrautes und Neues“: Sprachforscher Louis Stüve gründet vor 90 Jahren den Heimatverein Recke. Auch die Münstersche Sondersprache Masematte hat im hat eine Beziehung zu Recke. Hierauf bin ich 2024 eingegangen im Jahrbuch des Kreises Steinfurt, das in diesem Jahr als Schwerpunkt das ‚Fahrradfahren im Kreis Steinfurt‘ gewählt hat. Der Beitrag „Wenn man mit der Leeze zur Kaschemme juckelt“. Um 1900 wurden beim Kanalausbau in Münster und Recke Sondersprachen gesprochen.

Die Pressemitteilung der IVZ vom 10.04.2024 führt aus: „Mit der Bewilligung des Antrages verbindet sich nun das Recht des Antragstellers, das Logo „Immaterielles Kulturerbe/Inventar NRW“ an die um die Pflege und Fortführung des Kulturellen Erbes bemühten Trägergruppen zu verleihen.“
Als Vorsitzender des Recker Heimatvereins bekräftigt Florenz Beckemeier: Wir sind sehr stolz auf die Arbeit von Louis Stüve!“ Der Heimatverein habe sich zur Kernaufgabe gesetzt, das historische Erbe des Recker Bürgers Louis Stüve als bedeutende Person der Töddengeschichte zu wahren.

 

 

Mitgliederversammlung 2024 des Heimatverein Recke e.V.

Mitgliederversammlung 2024 des Heimatverein Recke e.V.

Der Recker Heimatverein hat sich ein Jahr nach dem Jubiläum neu aufgestellt. Die komplette Neuausrichtung soll dann in einem Jahr in Angriff genommen werden. Denn unter anderem der bei der Mitgliederversammlung gesundheitlich entschuldigte Vorsitzender Florenz Beckemeyer möchte dann sein Amt in jüngere Hände geben, sagte der jetzige stellvertretende Vorsitzende, Norbert Hoppe, während der Versammlung am Freitagabend in der Gaststätte Gronheid in Steinbeck. Nach der Begrüßung wurde es erst Plattdeutsch. Mit Urkunden geehrt wurden während der Versammlung die Schülerinnen Lias Steingröver aus Hopsten und Janna Kempe aus Neuenkirchen. Sie hatten sich beim plattdeutschen Vorlesewettbewerb der Recker-Fürstenberg-Schule durchgesetzt. Sie trugen ihre Geschichten den versammelten Mitgliedern gekonnt vor und ernteten dafür großen Applaus. Den Jahresbericht trug der stellvertretende Vorsitzende danach vor. Es folgte der Kassenbericht von Christoph Hagedorn für 2022. Die Kassenprüfer bestätigten eine solide Kassenführung und baten die Mitglieder um die Entlastung des Vorstandes, die auch erteilt wurde. Weiter ging es in der Tagesordnung mit den Wahlen zum Vorstand. Da auch der Stellvertreter neu gewählt werden musste, übernahm der anwesende Bürgermeister Peter Voss das Amt des Wahlleiters. Vorgeschlagen und auch gewählt wurde Norbert Hoppe. Er konnte für die weiteren Wahlen auch wieder das Amt des Wahlleiters übernehmen. Jetzt wurden zunächst Paul Keßling (stellvertretender Schriftführer) und Alois Haermeyer, (Besitzer) gewählt. Neu als stellvertretender Kassenwart wurde Gerald Schreeck gewählt. Neuer zweiter Kassenprüfer ist Josef Konermann. Die Spartenleiter des Heimatvereins berichteten von ihrer Arbeit für den Verein.
Der Heimatverein hat in diesem Jahr noch große Aufgaben vor sich, so richtete der Vorstand den Blick nach vorne. Dabei geht es vor allem um das Bauprojekt am Heimathaus auf Niemeyers Hof. Wie der Vorstand weiter mitteilte, kommt die NRW-Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung, Ina Scharrenbach, am Mittwoch, 17. April, nach Recke und bringt einen Förderbescheid in Höhe von 260.000 Euro mit. Ursprünglich hatte sich die Ministerin für Februar angemeldet. Mit diesen Fördermitteln könne der Heimatverein dann die Toiletten-Anlagen fertigstellen sowie das Gelände zum Nachbargrundstück angleichen und ebnen. Auch der Parkplatz könne dann entsprechend hergerichtet werden. Darüber hinaus müssen die Grünanlagen grundlegend aufgearbeitet und Sträucher neu gepflanzt werden. Im Herbst soll noch eine Fläche neu ausgekoffert und gepflastert werden, informierte der Vorstand über die anstehenden Arbeiten. Für die wöchentliche Gartenpflege werden noch freiwillige Helfer gesucht. Zu den anstehenden Terminen in 2024: Pfingsten ist der traditionelle Mühlentag geplant. Und am Sonntag vor der Recker Kirmes ist Kartoffelfest. Ebenfalls ist auch wieder ein Ausflug geplant. Eine kleine Diskussionen unter den Mitgliedern gab es darüber hinaus noch hinsichtlich des Parkplatzes an der Ruthemühle, der eigentlich schon 2020 fertig sein sollte. Reckes Bürgermeister Peter Vos stellte in seinem Grußwort kurz die Aktivitäten der Gemeinde vor. Zur Unterhaltung der Mitglieder und Gäste spielte der Shanty Chor aus Ibbenbüren einige Lieder. Anschließend stärkten sich die rund 50 Mitglieder mit Suppe und Schnittchen.
Hier noch ein paar Bilder von der Versammlung. Fotos P. Gielsok & Heinrich Weßling.

Ort der Versammlung des Heimatvereins

Ort der Versammlung des Heimatvereins

Vorstand und Bürgermeister

Vorstand und Bürgermeister

Blick in die Versammlung

Blick in die Versammlung

Blick in die Versammlung, ca. 50 Mitglieder waren dabei!

Blick in die Versammlung, ca. 50 Mitglieder waren dabei!

Karl-Heinz Heimbrock wurde als 2. Kassenwart verabschiedet.

Karl-Heinz Heimbrock wurde als 2. Kassenwart verabschiedet.

Vorstand mit Lias Steingröver aus Hopsten und Janna Kempe aus Neuenkirchen mit ihren Urkunden vom Plattdeutsch Wettbewerb

Vorstand mit Lias Steingröver aus Hopsten und Janna Kempe aus Neuenkirchen mit ihren Urkunden vom Plattdeutsch Wettbewerb

Neujahrsempfang 2024 in der Ruthemühle

Neujahrsempfang2024  in der Ruthemühle mit dem Kultur-, Verkehrs- und Heimatverein.

Rund 60 Gäste nahmen am Neujahrsempfang von Heimatverein, Kulturverein, Touristikverein, WIR und Heimatgemeinschaft Altwilmsdorf in der Ruthemühle in Recke teil. Sie hielten Rück- und Ausblick auf ihre Aktivitäten.

Pfarrer Benedikt Ende (v.l.), Kaplan Jojo, Florenz Beckemeier (Heimatverein), Hubert Pinke (Touristikverein), Peter Vos, Bürgermeister, Klaus Pöppmann (Kulturverein), Winfried Herbers (Akkordeon), Pastorin Elke Böhne und Christoph Nößler (Heimatgemeinschaft Altwilmsdorf) waren zum Neujahrsempfang in die Ruthemühle gekommen. | Foto: Heinrich Weßling

Pfarrer Benedikt Ende (v.l.), Kaplan Jojo, Florenz Beckemeier (Heimatverein), Hubert Pinke (Touristikverein), Peter Vos, Bürgermeister, Klaus Pöppmann (Kulturverein), Winfried Herbers (Akkordeon), Pastorin Elke Böhne und Christoph Nößler (Heimatgemeinschaft Altwilmsdorf) waren zum Neujahrsempfang in die Ruthemühle gekommen. | Foto: Heinrich Weßling

Mit dem Lied „Ein bisschen Frieden“, welches den Wunsch sehr vieler Menschen in der Welt, eine Welt in Unruhe, ausdrücke, wurde der Neujahrsempfang 2024 in der Ruthemühle eröffnet. Rund 60 Gäste begrüßte Klaus Pöppmann vom Kulturverein, der in diesem Jahr den Neujahrsempfang ausrichtete. Gemeinsam mit dem Heimatverein, vertreten durch Florenz Beckemeier, dem Touristikverein, vertreten von Hubert Pinke und den Freunden der Heimatgemeinschaft Altwilmsdorf, vertreten durch Christoph Nößler. Neu in diesem Kreis ist seit einiger Zeit die „WIR“, die Wirtschaftsinitiative Recke, vertreten durch Werner Rählmann. „Dreimal ist dieser Empfang in den vergangenen Jahren ausgefallen – wir hoffen, dass unser Treffen hier ein Neustart ist für die kommenden Jahre“, hieß es.
Im Kulturverein gab es in den letzten Jahren personelle Veränderungen. Die Führung liegt in Händen eines dreiköpfigen Teams: Winfried Herbers, Georg Langelage und Klaus Pöppmann. Sie nehmen jeweils unterschiedliche Aufgaben wahr
Der Recker Heimatverein blickte auf das Jubiläumsjahr „100 Jahre Heimatverein Recke“ zurück. Dank sprach Vorsitzender Florenz Beckemeyer allen aus, die dazu beigetragen haben, dass es ein erfolgreiches Jahr für den Verein wurde. Neben den beliebten Veranstaltungen Mühlentag, Kartoffelfest und Christkindlmarkt konnte der Verein im Herbst 2023 nach einem dreijährigen Planungs- und Genehmigungsverfahren endlich mit dem Erweiterungsbau an Niemeyers Hof beginnen. „Wir hatten da am Anfang große Pläne, sodass wir das ganze Gebäude barrierefrei hätten nutzen können. Leider war das Projekt nicht zu realisieren, sodass wir uns auf das Minimal-Projekt geeinigt haben. Auch das war bis zum Baubeginn ein harter Kampf“, so Florenz Beckemeyer. Der Anfang ist gemacht und der Heimatverein hofft, im Spätsommer den Neubau fertigstellen zu können. Da es, wie immer bei solchen Maßnahmen, zu unvorhersehbaren Problemen gekommen sei, „benötigen wir noch viel tatkräftige Hilfe“. Die genaue Konzeption zur Nutzung des Grundstücks und der Räumlichkeiten sei noch nicht ganz zu Ende gedacht. Ansprechpartner für Niemeyers Hof ist Norbert Hoppe, der schon einige Ideen für die zukünftige Nutzung habe, zum Beispiel solle ein zusätzliches Trauzimmer geschaffen werden, sodass es eine Alternative zum Trauzimmer in der Ruthemühle gibt. Im vergangenen Jahr sei das Trauzimmer in der Ruthemühle so stark frequentiert gewesen, dass es an der Ruthemühle doch einige logistische Probleme gab. „Das zeigte uns auch, wie wichtig der neue Parkplatz gegenüber der Ruthemühle ist“, so Beckemeyer. Auch werde der Heimatverein im Zusammenhang mit dem wichtigen Parkplatz die Nutzung der gesamten Fläche besprechen und einen Antrag dazu dem Gemeinderat vorlegen. „Wir haben da die einzige Möglichkeit der zukünftigen Entwicklung der Recker Heimatpflege mit neuen Projekten für die Zukunft“, hieß es. Neu in diesem Jahr sei ab Februar ein Backtag geplant, an dem die Teilnehmer zu Hause vorbereitete Brote und Kuchen im neuen Ofen es Heimatvereins backen können. In der Wartezeit wird der Heimatverein Kaffee, Tee und Waffeln anbieten. Der genaue Termin werde noch bekanntgegeben.
Für den Touristikverein (bislang Verkehrsverein) berichtete Hubert Pinke. „Neuer Name, neuer Vorstand, neue Aufgabe“, fasste er die Entwicklung zusammen. Im November 2023 stellte sich der Verein neu auf, nachdem die Vereinstätigkeiet während und nach der Pandemiezeit nahezu zum Erliegen gekommen war. „Wir sind noch dabei, uns komplett neu zu formieren, denn der Posten des 2. Vorsitzenden ist noch vakant. Aber wir möchten dieses Jahr die bewährten und bekannten Messen und Ausstellungen besuchen und Recke dort präsentieren. Unterstützt werde der Vorstand dabei von den Mitgliedern Jens Gronheid, Reinhold Niehaus und Norbert Baals“, so Hubert Pinke.
Für die Heimatgemeinschaft Altwilmsdorf wurde berichtet, dass der Vorstand 2023 Gelegenheit hatte, in Berlin das neue Dokumentationszentrum „Flucht – Vertreibung – Versöhnung“ in Berlin zu besuchen. Eine der Dokumentationen der Heimatgemeinschaft Altwilmsdorf zu „75 Jahre Vertreibung“ liege bereits im Dokumentationszentrum vor. Die Geschichte der Altwilmsdorfer bleibt mit den vielen Studienfahrten und der Erstellung des Lapidariums als Gedenkstätte in Altwilmsdorf / Stary Wielislaw lebendig, so Nößler.
Pfarrer Benedikt Ende freute sich, sich anlässlich dieses Neujahrsempfangs in der Recker Ruthemühle den Bürgerinnen und Bürgern und Vereinen aus Recke vorstellen zu können. Es werde sicherlich in Zukunft noch einige Berührungspunkte geben.
Text und Foto: H. Weßling

Christkindlmarkt an der Ruthemühle

Christkindlmarkt an der Ruthemühle.

Traditionell am dritten Adventswochenende stimmen sich die Mitglieder des Heimatvereins Recke und viele Gäste mit dem Christkindlmarkt auf das Weihnachtsfest ein. Tolles Wetter, hervorragende Stimmung, guter Verlauf und Verkauf – die Aussteller, der Veranstalter und die Besucher waren bereits am Samstag alle sehr zufrieden. Für eine besondere Stimmung sorgte der große, beleuchtete Weihnachtsbaum im Innenhof der Alten Ruthemühle. Bei Einbruch der Dunkelheit sorgte er für eine heimelige Stimmung. Dazu schmücken meterlangen Lichterketten das Areal. Ein musikalisches Rahmenprogramm sorgte für adventliche Stimmung. 33 Aussteller waren mit kaum zählbaren Angeboten vor Ort. Handwerklich angefertigte Holzschnitzereien in verschiedenen Formen mit weihnachtlichen Motiven wurden bei Anne Stermann angeboten. Viele Stunden hatte sie zu Hause gewerkelt und Tischschmuck und Wärmekisten hergestellt. Seit einigen Jahren sind sie beim Christkindlmarkt eine feste Größe: Die jungen Frauen in der „Schlager-Schnaps-Hütte“. Sie stimmten die Gäste mit lockeren Liedern ein und probierten mit den Gästen den selbst gemachten Likör. Sich gesund ernähren mit Produkten aus der Region – dafür sorgte hingegen das Honigteam Langelage aus Espel, das Honig aus der eigenen Herstellung anbot. Wer seinen Hunger stillen wollte, war in der Remise des Heimatvereins am passenden Ort. „Mit Liebe gemacht“ stand an den Suppen – und so schmeckten sie auch. Als Beilage wurde Brot angeboten. Darüber hinaus lockten Leckereien wie Waffeln, Kartoffelpfannkuchen und Grillwürstchen. Aufwärmen konnten sich die Besucher bei Glühwein, Punsch und heißem Kakao. Begehrt war auch wieder das leckere, selbst gebackene Brot des Heimatvereins. Im Heimathaus kneteten und formten die Helfer stundenlang die Teiglinge und schoben sie bei passender Betriebstemperatur in den Backofen. Die Nachfrage war groß. Der große Renner war an diesem Wochenende der Weihnachtsbaumverkauf. Über 500 Tannenbäume wurden für den Transport im Auto oder auf dem Anhänger versandfertig in Netze gehüllt.
Text & Fotos von Heinrich Weßling