Landwirten weiter eng verbunden
Ex-Ministerin Schulze Föcking besucht Heimatverein
Foto u. Text: H. Weßling
Mit einem Kiepenkerl bedankte sich der Vorsitzende des Recker Heimatvereins für den informativen Abend mit der ehemaligen NRW-Ministerin Christina Schulze Föcking.
Sie bleibe der Landwirtschaft weiter eng verbunden. Allerdings nicht mehr als Umwelt- und Agrarministerin in NRW. Sie habe sich die Entscheidung zurückzutreten nicht leicht gemacht, sagte Christina Schulze Föcking.
Der Recker Heimatverein hatte die Ex-Ministerin zu einem Informationsabend am Mittwochabend ins Hotel Gronheid eingeladen. Thema: „Ländlicher Raum und seine Zukunft“. Natürlich sprach die CDU-Politikern dabei auch über ihren Rücktritt. Die 41-Jährige hatte ihr Amt Mitte Mai aufgegeben. Sie war zuletzt unter anderem durch den später widerlegten Hackangriff auf ihr Heimnetz in die Kritik geraten. Während ihres Besuches beim Heimatverein erklärte Schulze Föcking erneut, dass vor allem die zunehmenden persönlichen Anfeindungen im Internet zu ihrer Entscheidung geführt haben. Das sei für ihre Familie nicht mehr zumutbar gewesen.
Ihr Landtagsmandat behält die Politikerin und kümmert sich auch weiterhin um ihre Region im Kreis Steinfurt. So stellte sich Schulze Föcking den Fragen des Recker Heimatvereins. „Wir haben einen schönen Ort, wir haben gute Schulen, wir haben leistungsfähige Jugendliche, aber keine Arbeitsplätze. Wir bilden aus, aber dann ziehen die Jugendlichen weg. Wie können wir das abfangen?“, eröffnete der Vorsitzende Florenz Beckemeyer den Themenabend.
Schulze Föcking erläuterte, dass die von CDU und FDP geführte Landesregierung sich neu positioniert habe. Rund 40 Prozent des Gesamthaushaltes sollen für Bildung ausgegeben werden. Dazu gehöre auch, die Wirtschaft im ländlichen Raum anzukurbeln. Schnelles Internet und bessere Infrastruktur für das Land gehörten ebenfalls zu den Zielen. Alleine dafür sei ein Förderprogramm mit einem Volumen von 220 Millionen Euro vorgesehen.
Geld für Recke gefordert
Als Landesvorsitzende des CDU-Agrarausschusses in NRW liege ihr das Thema Landwirtschaft nach wie vor sehr am Herzen. „Wir stehen noch vor großen Herausforderungen. Aber viele Sachen wurden schon auf den Weg gebracht oder angestoßen“, sagte sie.
Beckemeyer sprach darüber hinaus infrastrukturelle Probleme an: „Verkehrsknotenpunkte, Arbeitsplätze, das Ende des Bergbaus und die Tecklenburger Nordbahn. Das sind Punkte, die uns aktuell bedrücken.“ Ingo Hoppe ergänzte: „Wir müssen aufpassen, dass wir nicht abgehängt werden. Die Nordbahn von Osnabrück über Recke nach Rheine muss kommen.“ Das bedeute Zukunft für die Region. Darüber hatte der Heimatverein unlängst schon NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst gesprochen.
Ulrich Doeinck betonte: „Wir in Recke wollen eine Wohngemeinde bleiben und keine Schlafstätte werden.“ Daher müsse im Zuge der Kohlekonversion auch Geld nach Recke fließen. „Das sehen wir auch so“, bestätigte Schulze Föcking. Darüber habe sie in den vergangenen Tagen noch mit Ministerpräsident Armin Laschet geredet. „Wir müssen nicht nur das Ruhrgebiet, sondern auch Ibbenbüren sehen“, machte sie deutlich.
Josef Kleine-Harmeyer wollte wissen, wie es in der Landwirtschaft mit der Gülleverordnung und den Nitratwerten aussehe. Bei dem Thema sei sie in intensiven Gesprächen mit ihrer Nachfolgerin Ursula Heinen-Esser und der Kollegin aus den Niederlanden. Ohnehin habe sie ein gutes Verhältnis zu ihrer Nachfolgerin als Umwelt- und Agrarministerin. Sie sei ihr derzeit bei der Einarbeitung behilflich.