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Die „Vissen Mühle“

in Steinbeck am Bomberg ist fast 200 Jahre alt

© Text u. Fotos: Felix Büscher

 

Wenn man heutzutage die Mühle der Familie Visse sucht, findet man sie fast von Bäumen überwuchert am Tipphoff stehend. Das fast total verfallene Bauwerk hat aber auch schon eine lange Zeit auf dem Buckel und musste einige Widrigkeiten über sich ergehen lassen. Was wird wohl daraus werden? Viel ist dort wohl kaum noch zu retten und der Besitzer denk bereits über ein Abriss nach.

 

 Die alte „Vissen-Mühle“ - heute leider nur noch eine Ruine - nahm im Jahr 1825 ihre Arbeit auf.

  

Mühlen hat es in Recke und Umgebung schon sehr lange gegeben. Bereits in der Urkunde des Jahres 1189 werden in Recke 2 Mühlen genannt. Es soll sich bei einer Mühle um eine Wassermühle in der Flur „Mersch“ gehandelt haben. Über diese Mühle ist weiter nicht sehr viel bekannt. Bei der zweiten Mühle handelt es sich um die Raumühle in Espel. Etwas später in der Geschichte stoßen wir auf die Ruthemühle. In den Urkunden wird dann noch die Hammermühle aus dem 17. Jahrhundert aufgeführt. 

 

 


 

 

 

 

 

 

 

 

Das Bild (re) wurde vor dem 2. Weltkrieg aufgenommen und zeigt die „Vissen-Mühle“.

   

Die „Vissen-Mühle“, wie sie bei den Einheimischen genannt wird, erhielt am 29. August 1825 eine Konzession zum Betrieb einer oberschlächtigen Boke- und Graupenmühle „auf der Grenze über den Hellerbecker Esch und am Berge des Buchholzes“. Lange hielt sich das Gerücht, dass die Mühle bereits älter sei. Doch dies konnte eindeutig widerlegt werden, weil die Mühle nicht im Mühlenregister vermerkt war. 

 

 

 

 

 Im Jahr 1935 übernahm August Visse den Mühlenbetrieb und baute ihn nach dem Krieg weiter aus.

 

Die Mühle wurde mit Wasserkraft betrieben. Ein winziger Bach, der aus verschiedenen kleineren Quellen gespeist wurde, fließt durch ein schmales, tiefes Tal, das heute dem einen oder anderen unter dem Namen „Tietmeyers Liet“ bekannt sein dürfte. Weil der Bach wohl nicht gleichmäßig viel Wasser führte, hatte man oberhalb der Mühle einen kleineren Mühlenteich angelegt. Der Teich wurde Mitte des letzten Jahrhunderts zugeschüttet. Heute wachsen dort hauptsächlich Buchen. Ein weiterer Teich weiter südlich der Mühle wurde vor einigen Jahren deutlich vergrößert und vorübergehend als Fischteich genutzt. Dieser Teich hat aber nichts mit dem Mühlenteich an sich zu tun, sondern war früher mal eine sehr nasse Wiese. Heute ist der Teich, bis auf eine kleinere Wasserfläche, fast vollständig zugewachsen. Die Fläche wurde 1990 als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Dann gibt es ganz in der Nähe noch eine sehr kleine Quelle, die etwas oberhalb des „Naturschutzgebietes Mühlenteich“ am Fuße eines Baumes entspringt. Sie zieht immer wieder interessierte Besucher an.

  

 Der Bach, der die Mühle mit Wasser versorgte, ist der Schulbach. Er verläuft vom Buchholz und der Mühle kommend, quer durch den Ort Steinbeck. Innerorts wurde er seinerzeit verrohrt. Den älteren Steinbeckern ist bekannt, dass der Schulbach hinter der Kirche und von dort weiter über das Grundstück von Goecke (unter dem Saal) in Richtung Kanal zum Düker verläuft. Der Bach fließt später in Höhe der Hammermühle in die Recker Aa. Den Namen „Schulbach“ muss dieser in einer früheren Zeit erhalten haben, als er Anfang des 18. Jahrhunderts noch an einem einfachen, einklassigen Schulgebäude in der Nähe der heutigen Sparkasse vorbeiführte.

 

 

 

 

 

Nach dem Krieg wurde die Mühle ständig weiter modernisiert. 1951 baute man eine neue Schälmaschine ein. 

 

Vor über 100 Jahren wurde die Mühle auf den Elektrobetrieb umgestellt. Gründe hierfür dürften sowohl Probleme mit den Wasserrechten und dem Bergbau sein, als auch mit der Effizienz der gesamten Anlage. Denn weitere Modernisierungsmaßnahmen schlossen sich an. Müller August Visse investierte vor und nach dem 2. Weltkrieg noch weiter in die Mühle. Er schaffte unter anderem eine Schälmaschine, einen Walzenstuhl und einen Siebrahmen an und baute einen Teil der Mühle großzügig um.

 

 

Der letzte Müller auf der „Vissen-Mühle“ war Eugen Visse. Er führte den Mühlenbetrieb bis zum 28. Februar 1970. Aufgrund des starken Wettbewerbs rentierte sich eine Fortführung des Betriebes nicht. Von da an drehte sich der große Mühlstein nicht mehr. 145 Jahre wurde in der Vissen-Mühle gemahlen. Ihr Einzugsgebiet erstreckte sich in den besten Jahren von Espel über Steinbeck und Obersteinbeck bis nach Uffeln. Das behauptet jedenfalls Alfred Visse, der Sohn des letzten Müllers. 

 

 F. Büscher

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